Verkehr

Verkehr und Herrenberg-Süd

Videovortrag für die Sitzung der Zufallsbürger am 20.1.24.

Für textaffine Interessenten ist unten das Manuskript zum Lesen eingestellt.

Beitrag von Ulrich Kurz: Videomanuskript für Sitzung der Zufallsbürger am 20.1.24

Ulrich Kurz, Sprecher des Ortsgruppe Herrenberg vom Verkehrsclub Deutschland.
Der VCD versteht sich als ökologische Alternative zum ADAC.

Ich gehe davon aus, dass im Impulsvortrag von Köhler und Leutwein alle Aspekte, die ein modernes und zukunftstaugliches Stadtviertel ausmachen, angeführt wurden, also Stichwörter genannt wurden wie

  • autoreduziertes Wohnen
  • alternative Mobilitätsangebote wie Mobilitätstationen, Car-Sharing, dazu optimaler
    ÖPNV-Anschluss, ..
  • fußläufige Infrastruktur, das heißt kurze Wege zu Ärzten, Schulen, Kita,
    Einkaufsmöglichkeiten
  • Verhinderung von Durchgangsverkehr, Errichtung von Sammelparkplätzen am
    äußeren Rand des Stadtviertels

Was die Fahrrad-Infrastruktur angeht: da wird es noch einen Impulsvortrag von ADFC in Ihrer dritten Sitzung geben

Der VCD unterstützt diese städtebaulichen Ziele. Trotzdem lehnt VCD Herrenberg das neue Stadtviertel ab.

Warum?

Schlicht auch aufgrund der Ergebnisse der einzigen veröffentlichen Verkehrsstudie, die es für Herrenberg-Süd gibt. Die von der Stadt beauftragt wurde. Die Studie nennt drei Voraussetzungen, die eingelöst werden müssen, damit die zusätzliche Belastung der Horber Straße verkraftbar bleibt, und – vor allem – zu keiner ÜBERLASTUNG des Reinhold-Schick-Platzes kommt.

  • Voraussetzung eins: Abfangen von Autoverkehr VOR der Stadt. Das heißt: zwei zusätzliche Parkhäuser für den Verkehr aus Richtung Horb und aus Richtung Tübingen Richtung Tübingen: das Parkhaus „Hindenburgstraße“ wurde bekanntlich durch einen Bürgerentscheid verhindert, und: es gibt aktuell keine Planungen für ein Parkhaus in der Horber Straße.
  • Voraussetzung zwei: eine durchgehende Straße durch Herrenberg Süd. Dies sehen die Planungen vor.
  • Voraussetzung drei: das komplette Abkappen der Horber Straße vom überlasteten Schickplatz. Ursprüngliche Planung war, den Verkehr der Horber Straße VOR dem Schickplatz abzuleiten, unter den Bahngleisen hindurch hin zur Nagolder Straße. Die sogenannte Planvariante i3opt wird es bekanntlich nicht geben – ein Grund: die Stadt hat kein Geld.

Zwei von drei verkehrlichen Voraussetzungen sind damit unerfüllbar, Herrenberg Süd führt damit zu einer [Zitat aus der Verkehrsstudie] erheblichen zusätzlichen Belastung auf der Horber Straße und zur ÜBERLASTUNG des Reinhold-Schick-Platzes. Dieser Aussage schließt sich der VCD an.

Es gibt einen weiteren Grund: die VCD Grundsätze Der VCD Baden Württemberg ist aktives Mitglied der Initiative „Ländle leben lassen – Flächenfraß stoppen“, die sich gegen unnötige Versiegelung von Böden wendet.

Bekanntlich steht der Großraum Stuttgart vor möglicherweise massivem Arbeitsplatzabbau im Automobilsektor und in den davon abhängigen Sektoren (Zulieferern, Dienstleistungen verschiedener Art). Ein Symptom: Mercedes plant, den Massenmarkt zugunsten des Luxussegments komplett aufzugeben. Unter diesen Bedingungen HEUTE mit steigenden Einwohnerzahlen zu rechnen ist deshalb eine höchst risikoreiche Wette auf die Zukunft.

Detaillierte Informationen finden Sie auch auf unserer VCD-Homepage, etwa die Referenz zu der zitierten Verkehrsstudie