Prognose der Erwerbspersonen

Das Statistische Landesamt (StaLa) prognostiziert, dass in der Region Stuttgart nach 2018 mit 2,8 Mio. Einwohnern im Jahr 2040 voraussichtlich 2,87 Mio. Menschen leben (+2,5%) werden. Gleichzeitig soll die Zahl der erwerbsfähigen Bevölkerung in der Region Stuttgart um 83.000 Personen bis 2040 zurückgehen.

Das Gutachten für Herrenberg-Süd nimmt diese amtlichen Zahlen als Ausgangsbasis. Mit dem prognostizierten Bevölkerungsrückgang lässt sich keine Argumentation für neuen Wohnraum aufbauen. Daher wird dieses Ergebnis von den Gutachtern nicht akzeptiert. Der amtlichen Prognose wird eine „normative“ Prognose entgegengestellt. Diese geht von einer gleichbleibenden Zahl von Erwerbspersonen aus. Basis dieser Prognose sind zwei Hypothesen:

  • Die Bevölkerungsverluste sind als Folge der Corona-Pandemie eingetreten: Die Effekte der durch Home-Office erfolgten Abwanderung in die Randgebiete werden in Zukunft wieder zurückgehen.
  • Die Generation der Baby-Boomer geht in den Ruhestand. Deren Arbeitsplätze werden alle 1:1 ersetzt. Dies führt zu einer erheblichen Zuwanderung.

Diese Hypothesen sind mehr als zweifelhaft. Eine kritische Diskussion ist zu finden unter:

Trotz der fragwürdigen Argumentation soll bei den folgenden Ausführungen mit dem normativen Prognosemodell gearbeitet werden. Auf dieser Basis errechnet das Planungsbüro als Ergebnis für Herrenberg:

  • einen Eigenbedarf an Wohnraum für 500 Erwebspersonen,
  • einen Mehrbedarf von Wohnraum für 2.900 Erwerbspersonen.

Das Ergebnis der Prognose entspricht jedoch nicht den Erwartungen der Gutachter. Daher wird im Gutachten die Fragestellung etwas gedreht:

  • Es wird nicht mehr gefragt: Wie viele zukünftige Einwohner sind im örtlichen Wohnungsmarkt Herrenberg auf der Basis der lokalen Prognose zu erwarten?
  • Die Fragestellung wird erweitert: Wenn es in Herrenberg ein Wohnungsangebot gäbe, wie viele Personen würden dann gerne aus dem erweiterten Umkreis auch noch nach Herrenberg ziehen?

Auf dieser Basis wächst die Zahl der prognostizierten Erwerbspersonen auf 5.200 Erwerbspersonen an. Eine ausführliche kritische Stellungnahme zu dieser Frage findet sich unter:

Beim Flächenbedard wird auf dieser Website vom Ergebnis der normativen Prognose mit Platz für 500 Personen im Eigenbedarf und 2.900 zuziehender Personen ausgegangen.